Habichtartige (Accipitridae)
Die Habichtartigen (Accipitridae) von lateinisch accipiter ‚Schnellflieger, Habicht‘) sind eine Familie der Greifvögel und umfassen die meisten ihrer Vertreter, je nach Autor etwa 76–82 Gattungen und 260 lebende Arten. Zur Familie der Habichtartigen gehören beispielsweise die meisten der als Adler und Geier bezeichneten Vögel sowie die Gattungen der Bussarde, Weihen, Habichte und Sperber.
Unterkategorien
Echte Adler (Aquila) 8
Die Echten Adler (Aquila) sind eine Gattung von Greifvögeln, die zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) gehört. Zu dieser Gattung gehören elf Arten, die in allen Klimazonen verbreitet sind. Nur der holarktisch verbreitete Steinadler kommt auch in Amerika vor.
Seeadler (Haliaeetus) 9
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Seeadler_(Gattung) -Beitrag gekürzt. Dieser Beitrag wird im Rahmen der Creative Commons Lizenz verwendet und ist hierdurch zur freien Verwendung zugelassen.
Die Seeadler (Haliaeetus) sind eine Vogelgattung aus der Familie der Habichtartigen.
Reihe | Landwirbeltiere (Tetrapoda) |
Klasse | Vögel (Aves) |
Ordnung | Greifvögel (Accipitriformes) |
Familie | Habichtartige (Accipitridae) |
Gattung | Seeadler |
Beschreibung
Die Gattung Haliaeetus umfasst ausnahmslos große bis sehr große Arten. Die kleinste Art ist der Madagaskarseeadler mit einer Länge von 60–66 cm und einer Spannweite von 1,60 bis 1,80 m und einem Gewicht von 2,2 bis 3,5 kg, die größte Art ist der Riesenseeadler mit einer Länge von 85–105 cm, einer Spannweite bis 2,90 m und einem Gewicht von 4,9 bis 9,0 kg.
Gemeinsame Merkmale der Gattung sind die sehr breiten, (mit Ausnahme des Riesenseeadlers) brettförmigen Flügel, ein relativ kurzer, oft keilförmiger Schwanz, der meist sehr große und kräftige Schnabel, sowie der weitgehend unbefiederte Tarsometatarsus. Bei fast allen Arten (Ausnahme Salomonenseeadler) ist der Schwanz zu großen Teilen oder vollständig weiß. Bei allen Arten sind die Jungvögel deutlich anders als die adulten Adler gefärbt, das vollständige adulte Federkleid wird erst nach mehreren Jahren erworben.
Der Balz- und Revier-„Gesang“ aller Arten besteht aus gereihten, mehr oder weniger melodiösen Rufen. Dabei wird der Kopf nach oben (z. B. bei See- und Weißkopfseeadler) oder sogar auf den Rücken (z. B. beim Schreiseeadler) geworfen. Soweit bekannt, singen bei allen Vertretern der Gattung die Brutpaare häufig im Duett.
Verbreitung
Die Verbreitung der Gattung ist fast kosmopolitisch (nicht in Südamerika), in Amerika kommt jedoch nur eine Art vor, der Weißkopfseeadler.
Arten
Die Gattung umfasst acht Arten, fossil ist eine weitere Art, H. piscator, aus dem mittleren Miozän Frankreichs (Sansan) bekannt. Ferner werden den Seeadlern die beiden Arten aus der Gattung Ichthyophaga, der Graukopfseeadler und der Braunschwanzseeadler zugeordnet. Die exakte Einordnung ist noch nicht zweifelsfrei anerkannt, daher werden die beiden Arten hier unter der Gattung Ichthyophaga, jedoch innerhalb der Seeadler geführt.
- Seeadler (H. albicilla)
- Weißkopfseeadler (H. leucocephalus)
- Weißbauchseeadler (H. leucogaster)
- Bindenseeadler (H. leucoryphus)
- Riesenseeadler (H. pelagicus)
- Salomonenseeadler (H. sanfordi)
- Schreiseeadler (H. vocifer)
- Madagaskarseeadler (H. vociferoides)
- Graukopfseeadler (Ichthyophaga Ichtyaetus)
Ökologie
Fast alle Arten der Gattung zeigen eine enge Bindung an größere Gewässer, nur der Salomonenseeadler jagt auch im Inneren von Wäldern. Die große Flügelfläche, die die Nutzung auch geringer Aufwinde ermöglicht, wird als Anpassung an die geringe Thermik über offenem Wasser interpretiert. Die Nahrung besteht entsprechend dem Lebensraum vor allem aus Fischen und Wasservögeln, Säuger und Reptilien werden nur lokal häufiger erbeutet. Soweit bekannt, wird Aas von allen Arten regelmäßig aufgenommen. Viele Arten betätigen sich als Nesträuber, insbesondere die kleineren Arten parasitieren auch häufig bei anderen Vogelarten.
Fortpflanzung
Alle Vertreter der Gattung bauen große voluminöse Nester (Horste) auf Bäumen oder auf Felsen, ausnahmsweise auch auf dem Boden. Soweit bekannt, findet nur eine Brut im Jahr statt. Die Gelegegröße liegt bei 1–4 Eiern. Die Nestlinge sind untereinander wenig aggressiv, Kainismus kommt nur gelegentlich vor.
Schlangenadler (Circaetinae) 2
Die Unterfamilie der Schlangenadler (Circaetinae) gehört zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) und umfasst mittelgroße bis sehr große Arten mit meist sehr breiten Flügeln und einem großen Kopf.
Die meisten Arten sind auf Schlangen und Eidechsen als Nahrung spezialisiert, der Gaukler erbeutet ein breites Spektrum an Wirbeltieren und frisst auch Aas. Der Affenadler oder Philippinenadler nimmt hinsichtlich Größe und Lebensweise eine Sonderstellung in der Gruppe ein, seine Zugehörigkeit zu dieser Gruppe wurde erst durch neuere molekulargenetische Untersuchungen festgestellt. Die Arten der Unterfamilie leben in den gemäßigten und warmen Teilen der Alten Welt.
Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Greifvögel (Accipitriformes) |
Familie: | Habichtartige (Accipitridae) |
Unterfamilie: | Schlangenadler |
Echte Bussarde (Buteo) 13
Bussarde (Buteo) sind mittelgroße Greifvögel aus der Familie der Habichtartigen.
Mäusebussard (Buteo Buteo)
Von Marek Szczepanek - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90587
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Buteo | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Wortherkunft
Der Name wurde aus dem Französischen entlehnt (frz. busard = die Weihe, von lat. buteo = „Mäusefalke“, Bussard). Vordem hieß der Vogel ahd. musari, mhd. mus-ar, mnd. muser „Mäuseaar“ = „Mäuseadler“.
Die antike Namensgebung „Mäusefalke“ [lat. buteo (Gen.: buteonis) = eine Falkenart] ist irreführend, weil falsch: Nach neueren DNA-Untersuchungen gehören Falken systematisch mit eigener Ordnung in der Klasse Vögel nicht mehr zur Ordnung der Greifvögel.
Beschreibung
Bussarde sind breitflügelige, kurzschwänzige Schwebeflieger. Im Aussehen ähneln sie der Gattung Aquila (Echte Adler), unterscheiden sich jedoch durch die geringere Größe und weitere Merkmale.
Der Schnabel ist vergleichsweise kurz und von Anfang an gebogen. Nur drei bis vier der äußeren Handschwingen haben an der Innenfahne eine deutliche Verengung. Die Beine sind beim Großteil der Arten unbefiedert, vier Arten weisen eine Befiederung der Rückseite auf. Das Gefieder ist oft auf der Unterseite quergebändert.
Die Weibchen sind meist etwas größer als die Männchen, dieser Sexualdimorphismus ist weniger stark ausgeprägt als bei der Gattung Accipiter (Habichte und Sperber); Farbdimorphismus und -polymorphismus sind häufig.
Bis auf wenige Ausnahmen sind Bussarde wenig spezialisierte Jäger von Kleinsäugern (besonders Mäuse) und Vögeln. Bussarde fressen aber auch Regenwürmer, Insekten, Reptilien und Aas.
Ihre Beute schlagen sie fast immer am Boden. Entweder stürzen sie sich von einem Ansitz auf sie, oder sie gehen vom Segelflug (bei dem sie wie Segelflugzeuge die Thermik nutzen) und kurzem Rüttelflug (bei Mäuse- und Raufußbussard) in den Sturzflug über.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung der Echten Bussarde (Buteo) umfasst 29 Arten, jedoch ist bei einigen Unterarten die Anerkennung als eigenständige Art Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.
Mit Ausnahme der Australis ist die Gattung weltweit verbreitet, die größte Artenvielfalt besteht in der Neotropis.
In Mitteleuropa brüten nur zwei Arten dieser Gattung: Der Mäusebussard (Buteo buteo) und der Adlerbussard (Buteo rufinus). Der hochnordische Raufußbussard (Buteo lagopus) erscheint regelmäßig als Wintergast; der Wespenbussard ist kein Mitglied der Gattung Buteo, sondern gehört der Gattung Pernis an.
Von Pacific Southwest Region U.S. Fish and Wildlife Service from Sacramento, US - Ferruginous Hawk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23380523
Arten
Adlerbussard (Buteo rufinus)
Andenbussard (Buteo ventralis)
Archerbussard (Buteo archeri)
Augurbussard (Buteo augur)
Bandschwanzbussard (Buteo albonotatus)
Bergbussard (Buteo oreophilus)
Breitflügelbussard (Buteo platypterus) oder Breitschwingenbussard
Galapagosbussard (Buteo galapagoënsis)
Graubussard (Buteo plagiatus)
Haiti-Bussard (Buteo ridgwayi)
Hawaii-Bussard (Buteo solitarius)
Himalaya-Bussard (Buteo refectus)
Hochlandbussard (Buteo hemilasius)
Königsbussard (Buteo regalis)
Kurzschwanzbussard (Buteo brachyurus)
Madagaskar-Bussard (Buteo brachypterus)
Mäusebussard (Buteo buteo)
Präriebussard (Buteo swainsoni)
Raufußbussard (Buteo lagopus)
Rotschulterbussard (Buteo lineatus)
Rotschwanzbussard (Buteo jamaicensis)
Schakalbussard (Buteo rufofuscus)
Socotra-Bussard (Buteo socotraensis)
Veränderlicher Bussard (Buteo poecilochrous)
Wegebussard (Buteo magnirostris)
Weißflügelbussard (Buteo leucorrhous)
Weißkehlbussard (Buteo albigula)
Zweibindenbussard (Buteo nitidus)
Wegebussard (Buteo magnirostris)
Von Wagner Machado Carlos Lemes from Goiânia, Brazil - Gavião-carijó / Roadside Hawk (Rupornis magnirostris)Uploaded by Snowmanradio, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7412630
Superspezies
Der Mäusebussard, Adlerbussard, Hochlandbussard, Bergbussard und der Madagaskarbussard bilden zusammen eine Superspezies.
Bussardartige (Buteoninae) 3
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bussardartige -Beitrag gekürzt. Dieser Beitrag wird im Rahmen der Creative Commons Lizenz verwendet und ist hierdurch zur freien Verwendung zugelassen.
Die Bussardartigen (Buteoninae) sind eine Unterfamilie der Habichtartigen (Accipitridae) und gehören damit zur Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes).
Ihr Biotop ist vielfältig. Man findet sie in dichtem Dschungel, aber auch in offenen Landschaften wie in Prärien, auf Hochebenen, in Sümpfen, an Meeresküsten und in Wüsten.
Sie haben eine Körperlänge zwischen circa 30 und 110 cm, die Spannweite ihrer Flügel variiert zwischen 85 und 155 cm. Bei einigen Arten finden sich sogenannte "Hauben" oder "Hosen", die sich durch besonderen Wuchs des Gefieders bilden. Zu erkennen sind die Bussardartigen an dem mittellangen, abgerundeten Schwanz und ihren relativ kurzen Zehen.
Die Flugfähigkeit der Bussardartigen ist wesentlich schwerfälliger als die der wendigen Habichte oder Falken. Dafür ist ihr Körperbau besonders gut für lange Gleitflüge geeignet. Außerdem sind sie in der Wahl ihres Futters anpassungsfähig. In der Regel werden kleine bis mittlere Säugetiere gejagt.
Wüstenbussard (Parabuteo Unicinctus)
Von A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31624573
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Buteoninae | ||||||||||
Vigors, 1824 |
Habichtsadler (Hieraaetus) 1
Die Habichtsadler (Hieraaetus) sind eine Gattung der Greifvögel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Die Gattung umfasst 6 Arten, die in Afrika, den tropischen bis gemäßigten Regionen von Eurasien sowie in Australien vorkommen. Die Gattung stellt nach molekulargenetischen Untersuchungen kein monophyletisches Taxon dar, die Arten der Gattung werden heute daher meist zur Gattung Aquila gestellt.
Habichtsadler (Hieraaetus Fasciatus)
Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34997
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Hieraaetus | ||||||||||
Kaup, 1844 |
Arten
Habichtsadler (H. fasciatus (Vieillot, 1822))
Afrikanischer Habichtsadler (H. spilogaster (Bonaparte, 1850))
Zwergadler (Hieraaetus pennatus (J. F. Gmelin, 1788))
Kaninchenadler (H. morphnoides (Gould, 1841))
Fleckenadler (H. ayresii (Gurney, 1862))
Wahlbergsadler (H. wahlbergi (Sundevall, 1851))
Rotbauchadler (H. kienerii (Geoffroy Saint-Hilaire, 1835))