Greifvögel (Accipitriformes)
Die Greifvögel (Accipitriformes) sind eine Ordnung größtenteils fleischfressender Vögel. Sie umfasst die
Habichtartigen (Accipitridae),
den Fischadler (Pandion haliaetus),
den Sekretär (Sagittarius serpentarius),
die Neuweltgeier (Cathartidae)
sowie Die Harpyie (Harpia harpyja)
Nach neueren Erkenntnissen gehören die Falken nicht mehr zur Ordnung der Greifvogel, sondern stellen eine eigene Ordnung der Falkenartigen (Falconiformes) dar. Menüpunkt Falken.
Unterkategorien
Habichtartige (Accipitridae) 41
Die Habichtartigen (Accipitridae) von lateinisch accipiter ‚Schnellflieger, Habicht‘) sind eine Familie der Greifvögel und umfassen die meisten ihrer Vertreter, je nach Autor etwa 76–82 Gattungen und 260 lebende Arten. Zur Familie der Habichtartigen gehören beispielsweise die meisten der als Adler und Geier bezeichneten Vögel sowie die Gattungen der Bussarde, Weihen, Habichte und Sperber.
Echte Adler (Aquila) 8
Die Echten Adler (Aquila) sind eine Gattung von Greifvögeln, die zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) gehört. Zu dieser Gattung gehören elf Arten, die in allen Klimazonen verbreitet sind. Nur der holarktisch verbreitete Steinadler kommt auch in Amerika vor.
Seeadler (Haliaeetus) 9
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Seeadler_(Gattung) -Beitrag gekürzt. Dieser Beitrag wird im Rahmen der Creative Commons Lizenz verwendet und ist hierdurch zur freien Verwendung zugelassen.
Die Seeadler (Haliaeetus) sind eine Vogelgattung aus der Familie der Habichtartigen.
Reihe | Landwirbeltiere (Tetrapoda) |
Klasse | Vögel (Aves) |
Ordnung | Greifvögel (Accipitriformes) |
Familie | Habichtartige (Accipitridae) |
Gattung | Seeadler |
Beschreibung
Die Gattung Haliaeetus umfasst ausnahmslos große bis sehr große Arten. Die kleinste Art ist der Madagaskarseeadler mit einer Länge von 60–66 cm und einer Spannweite von 1,60 bis 1,80 m und einem Gewicht von 2,2 bis 3,5 kg, die größte Art ist der Riesenseeadler mit einer Länge von 85–105 cm, einer Spannweite bis 2,90 m und einem Gewicht von 4,9 bis 9,0 kg.
Gemeinsame Merkmale der Gattung sind die sehr breiten, (mit Ausnahme des Riesenseeadlers) brettförmigen Flügel, ein relativ kurzer, oft keilförmiger Schwanz, der meist sehr große und kräftige Schnabel, sowie der weitgehend unbefiederte Tarsometatarsus. Bei fast allen Arten (Ausnahme Salomonenseeadler) ist der Schwanz zu großen Teilen oder vollständig weiß. Bei allen Arten sind die Jungvögel deutlich anders als die adulten Adler gefärbt, das vollständige adulte Federkleid wird erst nach mehreren Jahren erworben.
Der Balz- und Revier-„Gesang“ aller Arten besteht aus gereihten, mehr oder weniger melodiösen Rufen. Dabei wird der Kopf nach oben (z. B. bei See- und Weißkopfseeadler) oder sogar auf den Rücken (z. B. beim Schreiseeadler) geworfen. Soweit bekannt, singen bei allen Vertretern der Gattung die Brutpaare häufig im Duett.
Verbreitung
Die Verbreitung der Gattung ist fast kosmopolitisch (nicht in Südamerika), in Amerika kommt jedoch nur eine Art vor, der Weißkopfseeadler.
Arten
Die Gattung umfasst acht Arten, fossil ist eine weitere Art, H. piscator, aus dem mittleren Miozän Frankreichs (Sansan) bekannt. Ferner werden den Seeadlern die beiden Arten aus der Gattung Ichthyophaga, der Graukopfseeadler und der Braunschwanzseeadler zugeordnet. Die exakte Einordnung ist noch nicht zweifelsfrei anerkannt, daher werden die beiden Arten hier unter der Gattung Ichthyophaga, jedoch innerhalb der Seeadler geführt.
- Seeadler (H. albicilla)
- Weißkopfseeadler (H. leucocephalus)
- Weißbauchseeadler (H. leucogaster)
- Bindenseeadler (H. leucoryphus)
- Riesenseeadler (H. pelagicus)
- Salomonenseeadler (H. sanfordi)
- Schreiseeadler (H. vocifer)
- Madagaskarseeadler (H. vociferoides)
- Graukopfseeadler (Ichthyophaga Ichtyaetus)
Ökologie
Fast alle Arten der Gattung zeigen eine enge Bindung an größere Gewässer, nur der Salomonenseeadler jagt auch im Inneren von Wäldern. Die große Flügelfläche, die die Nutzung auch geringer Aufwinde ermöglicht, wird als Anpassung an die geringe Thermik über offenem Wasser interpretiert. Die Nahrung besteht entsprechend dem Lebensraum vor allem aus Fischen und Wasservögeln, Säuger und Reptilien werden nur lokal häufiger erbeutet. Soweit bekannt, wird Aas von allen Arten regelmäßig aufgenommen. Viele Arten betätigen sich als Nesträuber, insbesondere die kleineren Arten parasitieren auch häufig bei anderen Vogelarten.
Fortpflanzung
Alle Vertreter der Gattung bauen große voluminöse Nester (Horste) auf Bäumen oder auf Felsen, ausnahmsweise auch auf dem Boden. Soweit bekannt, findet nur eine Brut im Jahr statt. Die Gelegegröße liegt bei 1–4 Eiern. Die Nestlinge sind untereinander wenig aggressiv, Kainismus kommt nur gelegentlich vor.
Schlangenadler (Circaetinae) 2
Die Unterfamilie der Schlangenadler (Circaetinae) gehört zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) und umfasst mittelgroße bis sehr große Arten mit meist sehr breiten Flügeln und einem großen Kopf.
Die meisten Arten sind auf Schlangen und Eidechsen als Nahrung spezialisiert, der Gaukler erbeutet ein breites Spektrum an Wirbeltieren und frisst auch Aas. Der Affenadler oder Philippinenadler nimmt hinsichtlich Größe und Lebensweise eine Sonderstellung in der Gruppe ein, seine Zugehörigkeit zu dieser Gruppe wurde erst durch neuere molekulargenetische Untersuchungen festgestellt. Die Arten der Unterfamilie leben in den gemäßigten und warmen Teilen der Alten Welt.
Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Greifvögel (Accipitriformes) |
Familie: | Habichtartige (Accipitridae) |
Unterfamilie: | Schlangenadler |
Echte Bussarde (Buteo) 13
Bussarde (Buteo) sind mittelgroße Greifvögel aus der Familie der Habichtartigen.
Mäusebussard (Buteo Buteo)
Von Marek Szczepanek - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90587
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Buteo | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Wortherkunft
Der Name wurde aus dem Französischen entlehnt (frz. busard = die Weihe, von lat. buteo = „Mäusefalke“, Bussard). Vordem hieß der Vogel ahd. musari, mhd. mus-ar, mnd. muser „Mäuseaar“ = „Mäuseadler“.
Die antike Namensgebung „Mäusefalke“ [lat. buteo (Gen.: buteonis) = eine Falkenart] ist irreführend, weil falsch: Nach neueren DNA-Untersuchungen gehören Falken systematisch mit eigener Ordnung in der Klasse Vögel nicht mehr zur Ordnung der Greifvögel.
Beschreibung
Bussarde sind breitflügelige, kurzschwänzige Schwebeflieger. Im Aussehen ähneln sie der Gattung Aquila (Echte Adler), unterscheiden sich jedoch durch die geringere Größe und weitere Merkmale.
Der Schnabel ist vergleichsweise kurz und von Anfang an gebogen. Nur drei bis vier der äußeren Handschwingen haben an der Innenfahne eine deutliche Verengung. Die Beine sind beim Großteil der Arten unbefiedert, vier Arten weisen eine Befiederung der Rückseite auf. Das Gefieder ist oft auf der Unterseite quergebändert.
Die Weibchen sind meist etwas größer als die Männchen, dieser Sexualdimorphismus ist weniger stark ausgeprägt als bei der Gattung Accipiter (Habichte und Sperber); Farbdimorphismus und -polymorphismus sind häufig.
Bis auf wenige Ausnahmen sind Bussarde wenig spezialisierte Jäger von Kleinsäugern (besonders Mäuse) und Vögeln. Bussarde fressen aber auch Regenwürmer, Insekten, Reptilien und Aas.
Ihre Beute schlagen sie fast immer am Boden. Entweder stürzen sie sich von einem Ansitz auf sie, oder sie gehen vom Segelflug (bei dem sie wie Segelflugzeuge die Thermik nutzen) und kurzem Rüttelflug (bei Mäuse- und Raufußbussard) in den Sturzflug über.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung der Echten Bussarde (Buteo) umfasst 29 Arten, jedoch ist bei einigen Unterarten die Anerkennung als eigenständige Art Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.
Mit Ausnahme der Australis ist die Gattung weltweit verbreitet, die größte Artenvielfalt besteht in der Neotropis.
In Mitteleuropa brüten nur zwei Arten dieser Gattung: Der Mäusebussard (Buteo buteo) und der Adlerbussard (Buteo rufinus). Der hochnordische Raufußbussard (Buteo lagopus) erscheint regelmäßig als Wintergast; der Wespenbussard ist kein Mitglied der Gattung Buteo, sondern gehört der Gattung Pernis an.
Von Pacific Southwest Region U.S. Fish and Wildlife Service from Sacramento, US - Ferruginous Hawk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23380523
Arten
Adlerbussard (Buteo rufinus)
Andenbussard (Buteo ventralis)
Archerbussard (Buteo archeri)
Augurbussard (Buteo augur)
Bandschwanzbussard (Buteo albonotatus)
Bergbussard (Buteo oreophilus)
Breitflügelbussard (Buteo platypterus) oder Breitschwingenbussard
Galapagosbussard (Buteo galapagoënsis)
Graubussard (Buteo plagiatus)
Haiti-Bussard (Buteo ridgwayi)
Hawaii-Bussard (Buteo solitarius)
Himalaya-Bussard (Buteo refectus)
Hochlandbussard (Buteo hemilasius)
Königsbussard (Buteo regalis)
Kurzschwanzbussard (Buteo brachyurus)
Madagaskar-Bussard (Buteo brachypterus)
Mäusebussard (Buteo buteo)
Präriebussard (Buteo swainsoni)
Raufußbussard (Buteo lagopus)
Rotschulterbussard (Buteo lineatus)
Rotschwanzbussard (Buteo jamaicensis)
Schakalbussard (Buteo rufofuscus)
Socotra-Bussard (Buteo socotraensis)
Veränderlicher Bussard (Buteo poecilochrous)
Wegebussard (Buteo magnirostris)
Weißflügelbussard (Buteo leucorrhous)
Weißkehlbussard (Buteo albigula)
Zweibindenbussard (Buteo nitidus)
Wegebussard (Buteo magnirostris)
Von Wagner Machado Carlos Lemes from Goiânia, Brazil - Gavião-carijó / Roadside Hawk (Rupornis magnirostris)Uploaded by Snowmanradio, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7412630
Superspezies
Der Mäusebussard, Adlerbussard, Hochlandbussard, Bergbussard und der Madagaskarbussard bilden zusammen eine Superspezies.
Bussardartige (Buteoninae) 3
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bussardartige -Beitrag gekürzt. Dieser Beitrag wird im Rahmen der Creative Commons Lizenz verwendet und ist hierdurch zur freien Verwendung zugelassen.
Die Bussardartigen (Buteoninae) sind eine Unterfamilie der Habichtartigen (Accipitridae) und gehören damit zur Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes).
Ihr Biotop ist vielfältig. Man findet sie in dichtem Dschungel, aber auch in offenen Landschaften wie in Prärien, auf Hochebenen, in Sümpfen, an Meeresküsten und in Wüsten.
Sie haben eine Körperlänge zwischen circa 30 und 110 cm, die Spannweite ihrer Flügel variiert zwischen 85 und 155 cm. Bei einigen Arten finden sich sogenannte "Hauben" oder "Hosen", die sich durch besonderen Wuchs des Gefieders bilden. Zu erkennen sind die Bussardartigen an dem mittellangen, abgerundeten Schwanz und ihren relativ kurzen Zehen.
Die Flugfähigkeit der Bussardartigen ist wesentlich schwerfälliger als die der wendigen Habichte oder Falken. Dafür ist ihr Körperbau besonders gut für lange Gleitflüge geeignet. Außerdem sind sie in der Wahl ihres Futters anpassungsfähig. In der Regel werden kleine bis mittlere Säugetiere gejagt.
Wüstenbussard (Parabuteo Unicinctus)
Von A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31624573
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Buteoninae | ||||||||||
Vigors, 1824 |
Habichtsadler (Hieraaetus) 1
Die Habichtsadler (Hieraaetus) sind eine Gattung der Greifvögel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Die Gattung umfasst 6 Arten, die in Afrika, den tropischen bis gemäßigten Regionen von Eurasien sowie in Australien vorkommen. Die Gattung stellt nach molekulargenetischen Untersuchungen kein monophyletisches Taxon dar, die Arten der Gattung werden heute daher meist zur Gattung Aquila gestellt.
Habichtsadler (Hieraaetus Fasciatus)
Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34997
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Hieraaetus | ||||||||||
Kaup, 1844 |
Arten
Habichtsadler (H. fasciatus (Vieillot, 1822))
Afrikanischer Habichtsadler (H. spilogaster (Bonaparte, 1850))
Zwergadler (Hieraaetus pennatus (J. F. Gmelin, 1788))
Kaninchenadler (H. morphnoides (Gould, 1841))
Fleckenadler (H. ayresii (Gurney, 1862))
Wahlbergsadler (H. wahlbergi (Sundevall, 1851))
Rotbauchadler (H. kienerii (Geoffroy Saint-Hilaire, 1835))
Fischadler (Pandion) 1
Die Fischadler (Pandion) ist eine Gattung aus der Ordnung der Accipitriformes. Aufgrund zahlreicher besonderer Merkmale wird die Art in eine eigene Familie Pandionidae gestellt, diese Familie und die Gattung Pandion sind damit monotypisch. Die einzige Art ist der Fischadler (Pandion Haliaetus)
Fischadler (Pandion Haliaetus)
Von Frank Liebig - Archiv Frank Liebig, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=72570573
Systematik | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||
Pandionidae | ||||||||
Sclater & Salvin, 1873 | ||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||
Pandion | ||||||||
Savigny, 1809 |
Neuweltgeier (Cathartidae) 0
Die Neuweltgeier (Cathartidae) ist eine Familie der Greifvögel, die die auf dem Doppelkontinent Amerika lebenden Geier umfasst. Mit den Altweltgeiern, die alle zur ausgesprochen artenreichen Familie der Habichtartigen gehören, sind sie nur entfernt verwandt.
Von Ken Thomas - KenThomas.us(personal website of photographer), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3507913
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cathartidae | ||||||||||||
Lafresnaye, 1839 |
Zu den Neuweltgeiern gehören sieben Arten. Der bekannteste von ihnen ist der Andenkondor (Vultur gryphus), einer der größten flugfähigen Vögel der Erde und neben dem Wanderalbatros jener mit der größten Flügelspannweite. Weitere bekannte Arten sind der Kalifornische Kondor, der Truthahngeier und der Rabengeier. Nicht im nordamerikanischen Gebiet leben Königsgeier, Großer Gelbkopfgeier und Kleiner Gelbkopfgeier.
Verbreitung und Lebensraum
Neuweltgeier kommen in ganz Süd- und Mittelamerika und in den USA vor. Das größte Verbreitungsgebiet hat der Truthahngeier, der von Feuerland und den Falklandinseln bis etwa zur Südgrenze Kanadas lebt, im Winter allerdings die nördliche und mittlere USA nach Süden verlässt. Neuweltgeier leben in fast allen Habitaten ihres Verbreitungsgebietes. Im Unterschied zu den Altweltgeiern, die offene Landschaften bewohnen, kommen sie auch in Wäldern und geschlossenen Buschländern vor. Die anpassungsfähigste Art ist der Truthahngeier, der sowohl in Wäldern als auch in Wüsten lebt. Er hat seinen Lebensraum in den letzten Jahrzehnten weit nach Norden ausgedehnt, wobei er sich vor allem von toten Tieren ernährt, die Opfer des Straßenverkehrs wurden. Der Rabengeier, der ursprünglich ein Bewohner von Feuchtgebieten und Flussufern war, ist zum Kulturfolger und in vielen Städten Mittel- und Südamerikas heimisch geworden. Er sucht seine Nahrung im Müll, vor allem in den Abfällen der Fischmärkte.
Das Verbreitungsgebiet des Truthahngeiers (gelb nur im Sommer) entspricht dem der ganzen Familie
Von Hey jude, don't let me down; Minzinho - self-made., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2916058
Merkmale
Neuweltgeier werden 64 Zentimeter bis 1,34 Meter lang, erreichen eine Flügelspannweite von 1,37 bis 3,20 Meter und ein Gewicht von 850 g bis 11 kg. Ihr Gefieder ist vor allem dunkel oder schwarz, bei adulten Königsgeiern überwiegt das weiß. Bei kleinen Arten gibt es keinen Geschlechtsdimorphismus, weder hinsichtlich der Größe noch der Gestalt. Beim Königsgeier und Kalifornischen Kondor werden die Männchen etwa 10 % größer als die Weibchen. Männliche Andenkondore werden 25 % größer, sie unterscheiden sich außerdem durch das schwarze Gefieder (das der Weibchen ist dunkelbraun), die weiße Halskrause und Schwungfedern, den fleischigen Kamm auf dem Scheitel und den eher rötlichen Kopf deutlich von den weiblichen Vögeln.
Vergleich mit den Altweltgeiern
Die Neuweltgeier unterscheiden sich von den Altweltgeiern durch das Fehlen einer Nasenscheidewand und den gut entwickelten Geruchssinn. Die Nasenöffnung befindet sich in der Schnabelspitze. Altweltgeier nisten auf Bäumen oder Felsvorsprüngen, die Neuweltgeier bauen keine Nester.
Neuweltgeier haben keine Nasenscheidewand
Von W R Ogilvie Grant - Trustees of the British Museum 1921. W R Ogilvie GrantGuide to the gallery of birds https://archive.org/details/guidetogalleryof00britrich. djvuPart 1, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2432502
Ernährung
Neuweltgeier sind vor allem Aasfresser. Truthahn- und Rabengeier töten allerdings auch wehrlose Beute, vor allem kleine oder sehr junge Tiere, wie Echsen oder Jungvögel im Nest. Rabengeier suchen Strände nach gerade geschlüpften Meeresschildkröten ab. Sie werden auch beschuldigt, neugeborene Lämmer und Kälber zu attackieren. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie bei gebärendem Vieh nur auf die Nachgeburt warten. Beide Arten fressen auch Insekten, Beeren und andere Früchte und Dung größerer Säugetiere. Die drei Arten der Gattung Cathartes können mit ihrem guten Geruchssinn auch die Kadaver sehr kleiner Tiere aufspüren.
Wie bei den Altweltgeiern gibt es an größeren Kadavern eine feste Hierarchie zwischen den verschiedenen Arten. Nur die beiden Kondorarten sind in der Lage, bei größeren toten Säugetieren die Haut aufzureißen. In den Regenwäldern dominiert der Königsgeier, der noch mittelgroße Kadaver von Affen oder Faultieren öffnen kann. Rabengeier fressen vor allem Muskelfleisch und Eingeweide. Die drei Arten der Gattung Cathartes fressen wesentlich langsamer und nagen vor allem Fleischreste von den Knochen.
Truthahngeier an einer totgefahrenen Möwe.
Von Kevin Cole from Pacific Coast, USA (en:User:Kevinlcole) - TV0348, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3670251
Fortpflanzung
Das Fortpflanzungsverhalten der meisten Neuweltgeier ist nur wenig bekannt. Keine Art nistet in Kolonien. Der Große Gelbkopfgeier ist noch nie nistend beobachtet worden, der Kleine Gelbkopfgeier nur ein einziges Mal, der Königsgeier nur wenige Male. Die bei der Fortpflanzung schon beobachteten Arten bauen alle kein Nest, sondern legen ihre Eier auf Felsvorsprüngen, in großen Baumhöhlen und in Baumstümpfen direkt auf den Grund. Die beiden Kondore nisten an unzugänglichen Felsvorsprüngen in den Bergen, die Nester der kleineren Arten befinden sich in Örtlichkeiten, die auch für Beutegreifer eher zugänglich sind. Die Vögel verhalten sich sehr heimlich, wenn sie sich dem Nest nähern oder von ihm entfernen. Ein fauliger Aasgeruch, der den Nestern einiger Arten entströmt, könnte Räuber ebenfalls von einem Besuch abhalten. Ältere, aber noch nicht flugfähige Jungvögel entfernen sich oft von den Nestern. Die Nester werden von den Altvögeln nicht stark verteidigt, und durch Raubtiere geplünderte Nester sind der Hauptgrund für Misserfolge bei der Brut.
Gerade geschlüpfter Jungvogel und Ei des Truthahngeiers
Von Turkey_vulture_chick.jpg: Original uploader was Charolais at en.wikipediaderivative work: Haplochromis (talk) - Turkey_vulture_chick.jpg, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7753731
Die beiden Kondorarten legen lediglich ein einzelnes Ei, Raben- und Truthahngeier meist zwei. Die Eier sind weißlich, die des Truthahngeiers, der offenere Brutstätten benutzt, gefleckt. Bei den Arten, die bei der Brutpflege beobachtet wurden, wechseln sich die Paarpartner beim Brüten ab. Die Brutdauer reicht von 40 Tagen bei den kleineren Arten bis zu 55 Tagen bei den Kondoren. Die Jungen haben ein feines Daunenkleid, das bei den Kondoren, dem Königsgeier und dem Truthahngeier weiß ist, beim Rabengeier braun. Sie sind wahrscheinlich früh in der Lage, sich selber warm zu halten. Truthahngeier besuchen ihre Küken nur wenige Minuten am Tag zum Füttern. Das Futter wird im Kropf zu den Jungen gebracht und nicht mit den Fängen. Zunächst werden die Jungen von den Eltern mit dem Schnabel gefüttert, später wird das Futter auf den Grund gelegt und von den Jungvögeln selbständig aufgenommen. Junge Kondore werden erst mit einem Alter von drei Monaten flügge, bleiben danach aber noch monatelang bei den Eltern. Die Aufzucht eines einzelnen Jungen dauert bei den beiden Kondorarten über zwölf Monate. Eine Brut in einem Jahr bedingt damit eine Brutpause im folgenden.
Kleine Neuweltgeierarten werden wahrscheinlich mit drei Jahren geschlechtsreif. In Gefangenschaft gehaltene Kondore beginnen erst mit sechs Jahren mit Brutaktivitäten. Der Kalifornische Kondor ist wahrscheinlich monogam, und auch vom Rabengeier wird vermutet, dass Paare lange zusammenbleiben.
Von Angie Garrett from Ridgely, USA - Private chatUploaded by Snowmanradio, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7487172
Stammesgeschichte
Neuweltgeier haben eine längere fossil nachgewiesene Stammesgeschichte als die meisten anderen Vogelfamilien und treten mit den beiden Gattungen Palaeogyps und Phasmagyps zum ersten Mal im frühen Oligozän vor 35 Millionen Jahren auf. Zunächst kamen Neuweltgeier auch in der Alten Welt vor, ebenso wie Altweltgeier in der Neuen Welt. Es gibt allerdings keine fossilen Überreste von Neuweltgeiern in Europa, Asien oder Afrika, die jünger sind als das frühe Miozän, vor etwa 20 Millionen Jahren. Altweltgeier überlebten in Amerika bis zum späten Pleistozän vor 10.000 Jahren. Aus dem Pliozän vor fünf Millionen Jahren kennt man einen gemeinsamen Vorfahren von Andenkondor und Königsgeier. Seit dem frühen Pleistozän vor zwei Millionen Jahren können der Rabengeier, der Truthahngeier und der Kalifornische Kondor zusammen mit anderen, inzwischen ausgestorbenen Neuweltgeiern fossil nachgewiesen werden.
Vom Miozän bis zum Pleistozän gab es mit den Teratornithidae eine nahe verwandte Familie, zu denen unter anderen Teratornis und Argentavis als größte bis heute bekannte fliegende Vögel gehörten.
Systematik
Die Neuweltgeier wurden zunächst den Greifvögeln im traditionellen Sinn (Falconiformes) zugeordnet. Aber schon Huxley bemerkte 1876, dass sie von allen anderen Greifvögeln verschieden waren. Seit mehr als hundert Jahren war bekannt, dass sie einige Merkmale mit den Störchen (Ciconiidae) teilen. Dazu zählen vor allem die Knochenstruktur, die Schädelanatomie und die Anordnung einiger Muskeln. Wie Störche verschaffen sie sich Kühlung, indem sie die Beine mit Ausscheidungen benetzen. Molekularbiologische Methoden eröffneten im späten 20. Jahrhundert schließlich neue Möglichkeiten, Verwandtschaftsverhältnisse zu erforschen. Nach ihrer auf DNA-Hybridisierung beruhenden neuen Vogelsystematik ordneten Charles Gald Sibley und Jon Edward Ahlquist die Neuweltgeier als Unterfamilie in die Familie der Störche ein. Die Sibley-Ahlquist-Taxonomie fand allerdings keine allgemeine Anerkennung, und die Neuweltgeier wurden als eigenständige Familie innerhalb der Schreitvögel (Ciconiiformes) geführt.
In den 1990er Jahren wurde die DNA-Hybridisierung durch die DNA-Sequenzierung abgelöst, die den direkten Vergleich von DNA des Zellkerns (ncDNA) oder der Mitochondrien (mtDNA) ermöglicht. Entsprechende Untersuchungen ergaben zunächst, dass die Neuweltgeier nicht näher mit den Schreitvögeln verwandt sind. Das South American Classification Committee (SACC) der American Ornithologists’ Union gliederte die Neuweltgeier deshalb aus den Schreitvögeln aus. Eine nachfolgende Analyse ergab, mit einem eher schwachen Bootstrap-Wert von 61 %, eine Stellung der Neuweltgeier als basalstes Taxon einer Klade, die alle traditionell als Greifvögel betrachteten Gruppen mit Ausnahme der Falkenartigen enthält. Das SACC stellte daraufhin die Neuweltgeier aufgrund ihres relativ unsicheren Schwestergruppenverhältnisses mit den anderen räuberischen Vögeln in eine eigene, monotypische Ordnung (Cathartiformes).
Der International Ornithological Congress (IOC) fasste die Neuweltgeier, gemäß der jüngsten Ergebnisse, jedoch wieder mit den meisten traditionell als Greifvögel klassifizierten Gruppen zusammen, wobei die Falkenartigen (Falconidae) nicht mehr mit dazu gehören. Da das mit dem wissenschaftlichen Namen „Falconiformes“ belegte Taxon ihre Typusgattung Falco (Falken) einschließen muss, hat diese neu definierte Gruppe fleischfressender Vögel den Namen Accipitriformes erhalten. Eine Hypothese zur engeren Verwandtschaft der Neuweltgeier zeigt folgendes Kladogramm:
Greifvögel (Accipitriformes) |
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Truthahngeier (Cathartes Aura)
Von Andrey from Finland - turkey vultureUploaded by Snowmanradio, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7723447
Gattungen und Arten
Es gibt sieben Arten in fünf Gattungen. Vier der Gattungen sind monotypisch.
Cathartes
Truthahngeier (C. aura)
Kleiner Gelbkopfgeier (C. burrovianus)
Großer Gelbkopfgeier (C. melambrotus)
Coragyps
Rabengeier (C. atratus)
Gymnogyps
Kalifornischer Kondor (G. californianus)
Sarcoramphus
Königsgeier (S. papa)
Vultur
Andenkondor (V. gryphus)
Kleiner Gelbkopfgeier (Cathartes Burrovianus)
Von Arjan Haverkamp from Amsterdam, The Netherlands - 2008-06-08-13h40m15.IMG_0514e, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6101272
Sekretär (Sagittarius) 1
Der Sekretär (Sagittarius serpentarius) ist eine große Greifvogelart, die weite Teile des afrikanischen Kontinents südlich der Sahara bewohnt. Er besiedelt offene und halboffene Savannenlandschaften und ernährt sich überwiegend von Großinsekten und kleinen Säugetieren, die er mit Fußtritten der langen Beine tötet. Aber auch andere Kleintiere gehören zu seiner Beute. Unter anderem ist er auch in der Lage, giftige Schlangen zu erjagen. In Gebieten mit günstigen Bedingungen besetzen manche Paare über viele Jahre ein Revier, anderswo lebt die Art stark nomadisch. Bruten finden meist zur Regenzeit statt, wenn die meiste Nahrung verfügbar ist. In den Kronen niedriger Bäume werden dann große Nestplattformen errichtet, die denen von Störchen ähneln. Aufgrund starker Bestandsrückgänge wird die Art von der IUCN als gefährdet (“vulnerable”) angesehen.
Wegen seines einzigartigen Körperbaus, der zum Teil eher an Seriemas, Trappen oder Kraniche erinnert und ihn von allen anderen Greifvögeln unterscheidet, wird der Sekretär in eine eigene, monospezifische Familie gestellt. Manche Autoren gehen sogar so weit, ihm eine eigene Ordnung Sagitariiformes zuzuweisen. Meist wird er heute jedoch bei den Greifvögeln (Accipitriformes) als eigene Familie geführt.
Harpyie (Harpia) 1
Die Harpyie (Harpia harpyja) (Aussprache [haʁˈpʰyːjə]) ist eine sehr große, kräftig gebaute Greifvogelart. Die Art bewohnt die tropischen Wälder Mittel- und Südamerikas und ernährt sich dort vor allem von Faultieren und Affen. Die Gattung Harpia ist monotypisch mit der Harpyie als einziger Art.